
Pokalfinale 2025
Lützel-Wiebelsbach. Am Ende siegte der Favorit standesgemäß. Doch nach einem klaren Erfolg für den SV Hummetroth sah es im Odenwälder Kreispokalfinale auf dem Sportplatz des SV Lützel-Wiebelsbach lange nicht aus. Denn A-Ligist SSV Brensbach machte dem Fußball-Verbandsligisten das Leben lange verdammt schwer. „Ich bin mega stolz“, fasste Michele Rodemer, Trainer der Brensbacher, nach der 1:5-Niederlage zusammen. „Wir haben in der ersten Halbzeit sensationell gespielt“, fand Rodemer und hatte ohne Frage Recht.
Denn der Außenseiter, der seine Siegchance vor dem Spiel auf maximal zehn Prozent beziffert hatte, führte, angepeitscht von rund 150 Anhängern, die in zwei Bussen angereist waren und „sensationelle Stimmung“ machten, plötzlich 1:0. „Wahnsinn“, bezeichnete der SSV-Coach den Moment, als Nico Lubecki nach sechs Minuten und einer Standardsituation aus dem Gewühl den Außenseiter in Führung schoss. Und damit den Matchplan des designierten A-Liga-Meisters voll aufgehen ließ. „Wir wollten lange die Null halten, gerade die ersten 20, 25 Minuten überstehen und idealerweise in Führung gehen“, so Rodemer. Gesagt, getan. Die Führung habe seinem Team Selbstvertrauen gegeben, „das hat man gemerkt.“
SV Hummetroth zunächst ohne Torjäger Signorelli
Ein Klassenunterschied war in der ersten Halbzeit nicht zu sehen. Auch wenn die individuelle Klasse des Verbandsligisten etwa in Form von Nils Herdt aufblitzte. Der Angreifer verwertete eine Flanke nach 16 Minuten zum Ausgleich. Doch bis zur Pause blieb es beim Unentschieden. „Wir waren etwas zu ungeduldig in der ersten Halbzeit“, kritisierte Artug Özbakir seine Mannen. Der Trainer, der mit dem SV Hummetroth den ersten Titel eingefahren hat, hatte überraschend fünf Stammspieler zunächst auf der Bank gelassen, darunter Toptorjäger Giuseppe Signorelli. „Wir haben einen Kader von 24 Mann. Da muss jeder ran“, begründete er seine Entscheidung.
In der zweiten Halbzeit spielte der Favorit, der kurz vor dem Aufstieg in die Hessenliga steht, seine Klasse aus. Abwehrchef Jonas Gadzo brachte die Hummetröther in Front (50.). Doch die Brensbacher gaben sich nicht auf. „Die Mannschaft hat überragend gekämpft“, lobte Rodemer. „Dass am Ende die Körner nachlassen, ist okay“. Auch Gegenüber Özbakir hatte nur lobende Worte für den Gegner übrig. „Sie haben es sehr gut gemacht, alles reingeworfen.“ Er habe seine Mannschaft davor gewarnt, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen, es werde „kein Selbstläufer“. Und er hatte Recht.
Erst in der Schlussviertelstunde machte der Favorit den Sack zu. Die eingewechselten Signorelli (77.) und Marcelo Manfredini (84.) sowie Routinier Giuseppe Burgio (87.) per Elfmeter bescherten dem SV Hummetroth den dritten Kreispokalsieg in Folge.