
Spieltag 4
Hessenliga: Last-Minute-Wahnsinn in Erbach
Die U21 des SV Darmstadt 98 sieht vor 1000 Zuschauern schon wie der Sieger im Topspiel der Hessenliga aus
Erbach. Giuseppe Signorelli musste sich erst mal wieder sammeln nach dem Last-Minute-Wahnsinn im Erbacher Sportpark. Der SV Hummetroth sah bereits wie der Verlierer eines hochklassigen Topspiels in der Hessenliga gegen den SV Darmstadt 98 II aus. Dann lief die 96. Spielminute, in der zunächst Hummetroths Brasilianer Victor Vinicius Silva de Oliveira an Lilien-Keeper Til Rohde scheiterte. Einen letzten Eckball spielte Luka Konjicjia kurz auf den eingewechselten Amid Khan Agha, der den Ball reinflankte. In der Mitte verpasste der aufgerückte SVH-Torwart Carl Leonhard noch mit dem Kopf, der Ball kam zu Torjäger Signorelli.
Hummetroth-Torjäger Signorellis Schuss ins Glück
„Ich habe spekuliert am langen Pfosten, kriege den Ball irgendwie, lege ihn mit einem Touch in die Mitte und schieße mit geschlossenen Augen einfach in die Mitte. Ich hab’ nicht mal gesehen, wie er ins Tor gegangen ist“, beschrieb der umjubelte Mann des Tages seinen späten Ausgleichstreffer zum 3:3-Endstand. Der Rest ist Odenwälder Ekstase. „Ein geiles Gefühl“, sagte Signorelli nach dem Abpfiff. „Es wäre nicht verdient gewesen, wenn wir verloren hätten“, fand auch Hummetroths Trainer Artug Özbakir.
Und doch waren die Gäste aus Darmstadt kurz davor, dem Aufsteiger die erste Saisonniederlage beizufügen. Nach einem Freistoß kam das Leder zwei Minuten vor dem umjubelten Ausgleich über Umwege zu Jungprofi Max Pfister, der abzog. Abgefälscht landete der Ball im Tor. „Ich war schon auf dem Weg ins Eck“, beschrieb Hummetroths Keeper Leonhard, der einst sieben Jahre für die Lilien gespielt hatte, die Szene. Doch vor 1006 Zuschauern gab Hummetroth nicht auf und hatte noch eine letzte Antwort. „Wenn man in der Nachspielzeit in Führung geht und noch den Ausgleich kassiert, fühlt sich das erst mal negativ an. Aber insgesamt haben wir sehr gut dagegen gehalten gegen eine starke Mannschaft und können viel Positives mitnehmen“, bilanzierte Darmstadts Trainer Daniel Petrowksy, der von einem „emotionalen Fußballabend mit coolem Drumherum“ sprach.
Sein Team erwischte keinen guten Start. Hummetroths de Oliveira war es, der nach einem Übersteiger Keeper Rohde verlud und die Führung besorgte (6.). Doch mit zunehmender Spielzeit kamen die Gäste zur Freude ihres Trainers besser ins Spiel. Und verdienten sich durch Kian Rebner den Ausgleich. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld war der Neuzugang von Rot-Weiß Walldorf gänzlich frei und traf per sattem Schuss zum 1:1 (26.). Die Lilien versuchten es immer wieder auch aus der zweiten Reihe.
SV Darmstadt 98 II kontert sehenswert
Nach der Pause machte Hummetroth Druck. Doch die Lilien trafen. Nach einem Traumpass von Imad Jaadar war Smail Kadrijaj auf und davon und vollstreckte eiskalt. „Er macht es aktuell nicht nur wegen seiner Tore, sondern auch aufgrund der Arbeit gegen den Ball sehr gut“, freute sich Trainer Petrowsky über „eine Top-Verpflichtung“. Kadrijajs Gegenüber auf Hummetroths Seite hieß Giuseppe Signorelli. Der Torjäger der Odenwälder kam aus dem Gewühl heraus an den Ball und schweißte ihn zum 2:2 in den Knick des Gästetores (69.). Signorelli, der in der Vorsaison 33 Tore in der Verbandsliga erzielte, hat sich auch diese Saison wieder ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: „Das letzte Mal habe in ich in der Hessenliga 24 Tore erzielt. Dieses Jahr ist es eine sehr starke Liga. Ich will aber wieder meine 20 Dinger machen.“ Der Start ist auch dank des späten Ausgleichs gelungen.
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